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Lernen mit allen Sinnen

 

Ausgehend von Beobachtungen des Kleinkinds, spricht Maria Montessori jedem Kind die Fähigkeit zu, auf eigene Faust seine Umwelt zu entdecken und dabei zu lernen. Dies beginnt beim Baby, das nach Gegenständen greift, und sie mit dem Mund ertastet. Sobald Kinder sich eigenständig bewegen können, bereits im Krabbelalter, nutzen sie dies um ihre Umgebung zu erkunden, Dinge in Bewegung zu bringen oder gründlich zu untersuchen, zu riechen und zu schmecken. Bereits in so jungen Jahren sind Kinder dazu in der Lage, sich Wissen hoch konzentriert zu erwerben.

Für Maria Montessori liegt hier der Schlüssel zum Lernen. Ob nun Natur gegeben oder, im Rahmen des göttlichen Schöpfungsplans, der nach Montessori jedem Wesen inne wohnt; auch in den späteren Entwicklungsphasen ist das Kind lernfähig durch aktives Erkunden der Umwelt.

Jeder kennt die Faszination, die ein herunter fallender Gegenstand auf das Kleinkind ausübt, so dass es das Fallen lassen immer wieder ausprobieren wird bis es sich von der Verlässlichkeit dieses Phänomens überzeugt hat. Dies gilt ebenso für das Auslösen von verschiedenen Geräuschen, die miteinander abgeglichen werden. Im späteren Alter wird das Lernen in der Montessori Pädagogik durch ausgesuchte Materialien gezielt „be-greifbar“ gemacht. Dabei spielt auch die Freiarbeit eine große Rolle, wobei das Kind nach eigenem Rhythmus und Tempo, individuell konkrete Handlungen ausführt die zu Lernerfolgen führen, wie das Zuordnen von Formen oder dem Bau eines Klassikers unter den Montessori Materialien, dem Rosa Turm.

Dazu gehört aber auch das Beobachten von Erosions Erscheinungen am selbstgebauten Wasserlauf. Kinder, die nach dem Montessori Prinzip lernen, erwerben die Fähigkeit, sich eigenständig Wissen anzueignen. So geht ein Kind an das Thema Erosion heran durch Bau eines Bachlaufs am Hang, ein anderes sammelt Informationen in Büchern und ein drittes wird daraus Schlüsse ziehen und versuchen, den Wasserlauf zu bremsen durch Bau eines Damms. Dass Erkenntnisse so Gewinn bringend zusammen geführt werden, ist das Ergebnis eigenständigen Herangehens an Probleme und Lösungsfindungen.

Die Basis ist die sinnliche Wahrnehmung. Sie ist ein Schlüssel zum Wissen, zusammen mit der körperlichen Bewegung und der Koordination. Die Ausbildung motorischer und feinmotorischer Fähigkeiten geht einher mit dem Vermitteln oder eher zur Verfügung stellen von theoretischem Wissen. Kindergartenkinder, die mit dem Finger Buchstaben aus Sandpapier erkunden, finden leichter einen Zugang zum Schreiben und Lesen, als Kinder die ihre ersten Schreibübungen mit dem Stift ausführen. Das Abzählen von Perlen ermöglicht den Zugang zur abstrakten Welt der Zahlen, Formen werden ertastet und zugeordnet.

So steht das Kind in ständiger Wechselbeziehung mit seiner Umwelt. In Montessori Schulen wird durch gezielte Auswahl von Montessori Materialien diese Möglichkeit gegeben. Durch die Beschäftigung mit Sinnes Materialien wie Tasttafeln oder Geräuschdosen, lernt das Kind seine Fähigkeit zum Wissenserwerb zu schulen, Pädagogen sprechen von der Ausdifferenzierung seiner Sicht auf die Lebensumwelt, die gleichzeitig die inneren Strukturen ordnet. Dabei wird auch von ganzheitlichem Lernen gesprochen, da die Herangehensweise an den Lehrstoff nicht reduziert wird auf das Aufnehmen von Stoff. Vielmehr geht es um die ganze Persönlichkeit, die sich hier aktiv einbringt und weiter entwickelt, mit Körper, Geist und Seele.

Mathematik beispielsweise wird durch Montessori Materialien erlebbar gemacht. Voraussetzung ist jedoch stets die durch den Lehrer vorbereitete Umgebung. Durch gezielte Unterstützung ermöglicht er konkretes Lernen mit Lernerfolgen und, darauf aufbauend, dem Stellen weiter führender Fragen.

Mit allen Sinnen lernen ist eine Fähigkeit, die das Kind mitbringt. Wichtig ist, sie zuzulassen.

 

 

Inhaltsverzeichnis:


1) Maria Montessori

2) Montessori Kinderhaus

3) Freiarbeit

4) Rolle des Lehrers

5) Montessori Pädagogik in Deutschland

6) Montessori in aller Welt

7) Normalisation

8) Sensible Phasen

9) Altersstufen der Sensiblen Phasen

10) Sensualistische Erkenntnistheorie