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Maria Montessori – von der Ärztin zur Reformpädagogin

 

Bei manchen Menschen weisen bereits die Eckdaten ihrer Vita darauf hin, welch weit reichenden Veränderungen sie auch für andere bewirken. Maria Montessori war eine jener Frauen, deren Lebenswerk für viele Bahn brechend sein sollte.

Geboren 1870 im italienischen Chiaravalle, sollte sie als erste Frau ihres Landes, gegen den Widerstand ihres Elternhauses, die Zulassung zum Medizinstudium erhalten und 1896, mit hervorragenden Ergebnissen, den Doktorhut in Empfang nehmen. Als praktizierende Ärztin gewann sie in den folgenden Jahren Einblick in die Lernfähigkeiten von Kindern – jede ihrer beruflichen Stationen wurde Baustein zu jener Theorie, die heute weltweit Verbreitung findet, der Montessori Pädagogik. Als Anthropologin widmete sie ihre Aufmerksamkeit vor allem dem Zusammenhang kindlichen Lernens und körperlicher Bewegung mit der Entwicklung der Sinne.

Nach ihrem Studienabschluss hatte Maria Montessori, ab 1897 die Leitung der Kinderabteilung der Psychiatrischen Universitätsklinik Roms inne; in dieser Zeit beschäftigte sie sich mit Arbeiten von Jean Itard und Eduard Séguin, zwei Pionieren im Bereich der Geistigbehinderten Pädagogik.

Basierend auf ihren Studien der Embryologie, wandte sich die Ärztin ihrem eigentlichen Interesse zu; den Lernprozessen des Kindes. Die Erkenntnisse aus ihrer praktischen Arbeit, vor allem mit geistig behinderten Kindern, halfen ihr dabei.

Montessoris Entdeckung, dass Kindern der Zugang zu Wissen durch sinnliche Erfahrungen erleichtert wird, sollte den Weg zu neuen Lehrmethoden öffnen. Ein Anfang war die „Scuola magistrale ortofrenica“, das Institut entwickelte sich aus einer Vortragsreihe, die Montessori im Auftrag des Erziehungsministeriums gehalten hatte. Wiederum war sie zwei Jahre als Direktorin tätig, bis sie 1902 das Studium der Anthropologie, Psychologie und Erziehungsphilosophie aufnahm.

Montessoris Studien und Erfahrungen mündeten in ihre Theorie von der Kosmischen Erziehung. Im Exil, während ihrer Jahre in Indien 1939 bis 1946, fasste sie ihre Erkenntnisse zusammen zu den Grundsätzen, die bis heute die Montessori Pädagogik bestimmen.

Respekt vor den sensiblen Gleichgewichten der Natur, vor dem Hintergrund des Bewusstseins, dass der Mensch dank des technischen Fortschritts erstmals eine Phase erreicht hatte, in der er sich und andere Arten ausrotten könne. Montessoris Ziel war eine Pädagogik, die das Kind als Teil der Einheit im göttlichen Schöpfungsplan begriff. Der Weg dorthin: freies, kreatives Lernen.

Für Jugendliche entwarf sie mit dem „Erdkinderplan“ - eine Erziehungsrichtung, die dem Heranwachsenden den Übergang in die Welt der Erwachsenen erleichtern sollte.

Heute ist die Arbeit der Reformpädagogin ein Konzept, nachdem weltweit Montessori Schulen begründet wurden. Das didaktische Material, das Montessori mit ihrem Sohn Mario entwickelt hatte, hat sich auch außerhalb der Montessori Pädagogik etabliert als wertvolle Unterstützung zum Vermitteln von Lerninhalten, in Kindergärten und Schulen ebenso wie für den privaten Gebrauch.

1952 starb Maria Montessori im niederländischen Nordwijk aan Zee. Zwei von vielen wichtigen Jubiläen sollte sie noch miterleben – den 40. Jahrestag der Gründung des ersten Kinderhauses 1947, und ihren 80. Geburtstag auf einer internationalen Konferenz in Amsterdam.

 

 

Inhaltsverzeichnis:


1) Maria Montessori

2) Montessori Kinderhaus

3) Freiarbeit

4) Rolle des Lehrers

5) Montessori Pädagogik in Deutschland

6) Montessori in aller Welt

7) Normalisation

8) Sensible Phasen

9) Altersstufen der Sensiblen Phasen

10) Sensualistische Erkenntnistheorie