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Forschen

Alle Kinder sind Forscher und Entdecker

Kinder stehen ihrer Umwelt zunächst staunend gegenüber. Für ein Baby steckt die Welt voller Überraschungen. Das Gesicht des Vaters, das sich zu einem Lächeln verzieht, die Rassel, die klingende Geräusche macht, ein neuer Brei mit einem süßen Geschmack – all das sind Dinge, die nicht vorhersehbar und deshalb erstaunlich sind. Nach und nach kann das kleine Kind dann seine Umwelt besser einschätzen. Es stellt Zusammenhänge her, erkennt Abläufe und kann Ereignisse besser zuordnen. Sein Forschergeist allerdings bleibt ihm, wenn alles gut geht, die ganze Kindheit lang erhalten und bestenfalls sogar darüber hinaus. Nur ein Kind, das seiner Umgebung neugierig und nachforschend gegenübersteht, wird sie sich Stück für Stück erobern und zu seiner Welt machen.
 

Warum forschen viele Erwachsene nicht mehr?

Ein Kind sieht ein verlockendes Versteck hinter dem Kirschbaum, einen Wiesen-Dschungel für Käfer und Ameisen, eine faszinierende Wasserwelt aus Molchen und Schnecken im Teich. Ein Erwachsener blickt in seinen Garten und sieht vor allem Arbeitsaufträge. Der Rasen müsste gemäht, der Zaun repariert und das Unkraut gejätet werden. So sieht, etwas überspitzt ausgedrückt, oft der unterschiedliche Blickwinkel von Kindern und Erwachsenen aus. Erwachsen werden heißt ja auch Verantwortung übernehmen, Pflichten erfüllen und Aufgaben gut meistern. Der Erwachsene muss sich Faktoren wie Rentabilität, Effizienz und Produktivität beugen. Nur zu leicht geht dabei der freie, offene Blick verloren, der die ganze Welt zu einem Ort voller Wunder macht.
 

Forscher & Entdecker in der Geschichte und heute

Die Zeiten, in denen fremde Länder, neue Kontinente und unbekannte Völker entdeckt wurden, ist definitiv vorüber. Marco Polo, Christoph Columbus oder James Cook waren Pioniere, die mit ihren überwältigenden Entdeckungen unser Weltbild und unsere reale Welt für immer verändert haben.

Heute finden Forschungen und Entdeckungen eher im wissenschaftlichen Bereich statt, sind aber nicht weniger spektakulär und lebensverändernd. Albert Einstein, Marie Curie oder Stephan Hawking revolutionieren nicht nur die Physik oder Medizin, sondern unser gesamtes Weltbild. Es scheint so, als könnten sich manche Erwachsenen den Forscherdrang ihrer Kindheit unversehrt erhalten und dadurch die Menschheit ein gutes Stück nach vorne bringen.
 

Wie können wir den Forscherdrang unserer Kinder unterstützen?

Unser Angebot im Bereich Forschen & Entdecken gliedert sich in die zwei großen Bereiche Sachkunde und Experimentieren. Wir bieten sachkundliche Materialien in den Bereichen Mensch, Erde und Kosmos an. Maria Montessori sah einen zentralen Moment ihrer Pädagogik darin, den Menschen als eingebunden in einen geordneten und sinnvollen Kosmos zu begreifen. Heute wissen wir, dass dieser Kosmos auch viel Chaos hervorbringt und das kein Ding ohne sein Gegenteil existiert. Aber das heißt nicht, dass es im Leben nicht einen tieferen Sinn gibt, den jeder Mensch ursprünglich in sich trägt und den wir als PädagogInnen bei den Kindern stärken wollen. Der zweite Bereich ist das Experimentieren. Wir bieten dazu eine Serie von verschiedenen Modellen an, die leicht zusammenzubauen sind und jeweils eine bemerkenswerte physikalische Eigenschaft beleuchten. So gibt es z.B. ein Sonne-Mond-Erde-Modell, das die Bewegungen der Himmelskörper veranschaulicht. Oder einen Bagger, der mittels Hydraulik funktioniert.
 

„Die Jugend chillt nur“ – von wegen!

Welchen Ansporn gibt es in unserer Gesellschaft für forschende Kinder und Jugendliche? Der Schüler- und Jugend-Wettbewerb „Jugend forscht“ ist für den naturwissenschaftlichen Bereich seit Jahrzehnten ein großer Anreiz für junge Forscher. Manche Ideen sind im wahrsten Sinne bahnbrechend. So hat der Schüler Tobias Hauf 2018 einen Kunststoff mit Milchsäurebakterien entwickelt, der sich in den Weltmeeren problemlos selbst auflöst . Jetzt liegt es an uns Erwachsenen, die großartigen Ideen unserer Kinder und Jugendlichen auch umzusetzen.
 

Ausblick auf eine forschungsfreundliche Gesellschaft

Was können wir PädagogInnen dazu beitragen, das Interesse, die Neugierde und die Experimentierfreudigkeit unserer Kinder zu unterstützen? Wieder gibt uns Maria Montessori die Antwort. Der Entdeckergeist ist in jedem Kind ganz natürlich angelegt. In der Vorbereiteten Umgebung und in der Natur wird dieser Geist optimal gefördert. Das Kind braucht vor allem Freiraum und Stille, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Materialien sind hilfreich, aber die wichtigste Unterstützung, die wir dem Kind bieten können, ist die Einsicht, dass jedes Kind bereits als Forscher und Entdecker auf die Welt kommt.