Die Wirkung eines Montessori-Raums auf Kinder
Ein Montessori-Raum ist so individuell wie seine PädagogInnen und Kinder. Trotzdem gibt es ein paar Einrichtungsideen, die nicht fehlen sollten. Denn schon die Kleinen nehmen aufmerksam ihre Umgebung wahr und verbinden sich mit ihr. So kann ein bestimmtes Bild immer wieder die Augen der Kinder auf sich ziehen. Kleine Kinder sind fasziniert von Wiederholungen. Dasselbe Bild, dasselbe Buch, das stärkt ihre Identität. Es ist also wichtig, den Raum nicht ständig umzugestalten, sondern den Kindern vielmehr Sicherheit zu geben durch eine zuverlässige und vertraute Umgebung. Das trägt dazu bei, dass sich die Kinder ein Stück weit Zuhause fühlen, entspannter und einfach mehr sie selbst sind.
Was macht einen Raum zum Montessori-Raum?
Geben sie ihrem Montessori-Raum eine freundliche und fröhliche Atmosphäre. Farbige Wände, bunte Vorhänge und aufeinander abgestimmte Bilder oder Poster schaffen ein Wohlfühl-Klima.
Jedem Raum tut eine Mitte gut. Das kann ein runder Teppich sein, in dessen Mitte Blumen gestellt werden oder ein Bezug zum Wochenthema geschaffen wird, etwa blaue Gegenstände zum Thema: Blau.
Information schafft Orientierung und Sicherheit. Je nach Alter können sie auf einer Tafel anzeigen, welche Kinder heute anwesend sind, oder mit einem Kalender oder einer Wettertafel weitere Informationen geben.
Kinderkrippe
Die Einrichtung einer Montessori-Kinderkrippe orientiert sich ganz an den Bedürfnissen der kleinen Kinder. Waschmöglichkeit, Wickeltisch und Bettchen sind idealerweise in eigenen Räumen untergebracht. Im Aufenthaltsraum ist Platz für eine Essecke und viel Raum zum Toben, Spielen, Lesen und Entspannen. Dafür eignet sich gut eine große, gepolsterte Fläche.
Die Spielsachen liegen offen und gut sichtbar in Regalen und sind für die Kinder leicht erreichbar. Von Anfang an ist es Ziel, dass die Kinder selbständig ihre Spielsachen aus dem Regal nehmen und auch wieder dorthin zurückstellen. Für Bücher sind besonders gut abgestufte Regale geeignet, da sie die Titel der Bücher zeigen und die Kinder zum Entdecken einladen.
Für die ganz Kleinen können Kontrastbilder auf Augenhöhe aufgehängt werden. So werden ihre Augen trainiert und ihr Interesse an der Außenwelt gefördert:
Auch können kleine Themenecken eigerichtet werden, die durch niedrige Regale voneinander abgegrenzt werden. Etwas eine Ecke des Praktischen Lebens oder für Sinnesmaterial.
Kinderhaus oder Kindergarten
Mit zunehmendem Alter entwickeln die Kinder entsprechend mehr Bedürfnisse. Auch der Vorschulbereich spielt bereits eine wichtige Rolle. Die Themenecken können hier erweitert werden auf: Übungen der Stille, Kosmische Erziehung, Mathematik und Sprachmaterial. Zusätzlich schön ist eine gemütliche Leseecke mit Sessel oder Sofa. Hier können sich die Kinder vom lebhaften Kinderhaus-Alltag zurückziehen und neue Energie tanken.
Grundschule
Themenecken, Mitte des Raums, gemütliche Leseecke – viel ändert sich nicht in einem Klassenzimmer in Hinblick auf das Kinderhaus. Wichtig werden jetzt die Arbeitsbereiche der SchülerInnen, ob Tisch oder Boden, es muss genügend Platz zum Arbeiten sein. Für den Boden sind die Arbeitsteppiche schön und praktisch. Ein großer Wochenplan an der Wand verschafft Überblick. Die Klasse kann sich um die gestaltete Mitte am Boden versammeln. Eine Obstecke zur Selbstbedienung ist sehr beliebt bei den Kindern.
Ausblick
Ein Montessori-Raum muss nicht perfekt sein. Fehlt das Geld, tun es auch alte Regale oder Tische. Viel wichtiger ist das Gefühl, dass den Kindern vermittelt wird:
Das ist euer Raum, ihr seid hier zuhause. Hier habt ihr die Möglichkeit, die Welt zu entdecken, in eurem eigenen Tempo. Hier könnt ihr miteinander wachsen, zu selbstständigen, selbstbewussten und verantwortungsvollen Menschen!
Autorin: Marie Laschitz Bildnachweis: Shutterstock/Zyli/MoRau/Marko Poplasen/Natalia Lebedinskaia