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Trend: Open-Ended-Play

17 Jul, 2021

Trend: Open-Ended-Play

Ohne Ende, ohne Vorgaben, ohne Ziel: Als „Open-Ended-Play“ wird das Spiel bezeichnet, bei dem Kinder frei experimentieren, bauen und kreieren können. Welche Rahmenbedingungen und Materialien diese Spielform ermöglichen, stellen wir Ihnen in unserem heutigen Blog-Artikel vor.

Was ist das Open-Ended-Play?

Eine geordnete Umgebung, in der sich Ihr Kind frei entfalten kann und zugleich Zugang zu Materialien hat, mit denen es aus innerem Antrieb heraus kreativ werden kann, wird als Rahmen für das Open-Ended-Play bezeichnet. Wichtig ist hier, ähnlich den Prinzipien der Montessori-Pädagogik, dass Ihr Kind freien Zugang zu anregenden Materialien hat, die sich an seinen Interessen orientieren. Im Spiel gilt es keinem konkreten Ziel entgegen zu arbeiten oder eine bestimmte Aufgabe zu lösen. Vielmehr darf Ihr Kind sich ausprobieren, Erlebtes und eigene Ideen ins Spiel einbringen und mit den Materialien experimentieren – Egal in welche Richtung.

Welche Materialien sind geeignet?

Neben Naturmaterialien (wie z.B. Wasser, Sand und Erde) oder auch Kreativ-Materialien (wie z.B. Farben und Knete) sind vor allem Materialien für das Open-Ended-Play geeignet, die immer wieder verwendet werden können: allein, oder in Kombination mit anderen Materialien, um immer wieder neue Spiel-Szenarien zu erfinden. Hier finden Sie eine Auflistung geeigneter Materialien:

„Wie kann ich mein Kind zum ‚Open-Ended-Play’ einladen?“

Ein frei geräumter Tisch, auf dem verschiedene Materialien zum Bauen und Konstruieren auf Ihr Kind warten, sind eine wunderbare Einladung in das Open-Ended-Play einzutauchen. Zunächst wird Ihr Kind vermutlich die (neuen?) Materialien erkunden, in die Hand nehmen und vielleicht sogar schon damit beginnen etwas zu bauen oder zu kreieren. Ein interessierter Erwachsener, der das Spiel nicht unterbricht, aber mit offenen Augen und Fragen zugegen ist, kann das Open-Ended-Play bereichern. „Magst Du mir erzählen, was Du gebaut hast?“, „Was siehst Du darin?“ oder „Was machst Du als nächstes?“ sind beispielhafte Fragen, die zum (weiteren) Spiel anregen. So entsteht an einem Tag vielleicht eine Autobahn, am nächsten Tag eine Berg-Landschaft – ganz nach den Ideen Ihres Kindes.

Was sind die Vorteile vom Open-Ended-Play?

Kinder, die in das Open-Ended-Play eintauchen, trainieren ihre feinmotorischen sowie kognitiven Fähigkeiten, ihre Vorstellungskraft, ihre Kreativität und auch (gerade beim Konstruieren) den Umgang mit Schwierigkeiten. Bei Problemen (z.B. einstürzenden Türmen oder Bauten) eigene Ideen zu entwickeln, stärkt ungemein das Vertrauen darin, selbst Lösungen herbeiführen zu können. Zudem ist das Open-Ended-Play neben der Stärkung der beschriebenen Fähigkeiten eine ideale Möglichkeit, um Ihrem Kind das innere Einkehren zu ermöglichen – damit es seine Welt wahrhaftig be-greifen kann. Ein Schatz fürs Leben!

Autorin: Silvia Löwenstein