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Mathematik

Sieben unschlagbare Vorteile der Montessori-Mathematik

3 Aug, 2023

Die Montessori-Mathematik hat innerhalb der Montessori-Pädagogik noch einmal einen ganz besonderen Stellenwert. Sie ist die am weitesten verbreitete und erfolgreichste Disziplin unter den Montessori-Lernfächern. Viele ihrer Ideen und Materialien werden auch von Regeleinrichtungen dankbar übernommen. Was aber ist es genau, das Montessori-Mathematik deutlich abhebt von anderen Methoden, Kindern Algebra und Geometrie zu vermitteln? 

Wir zeigen ihnen in sieben Punkten, was die Montessori-Mathematik so besonders macht und stellen ihnen zu jedem Punkt ein Beispiel vor. 

  1. Montessorimaterial ist be-greifbar

Noch vor ein bis zwei Generationen fand der gesamte Mathe-Unterricht der Regelschule an der Tafel statt. Das bedeutet, dass die Mengenlehre, die Grundrechenarten oder das Bruchrechnen einzig und allein in der 2. Dimension stattfand. Von den Kindern wurde dabei ein enormes Abstraktionsvermögen verlangt. 

Perlen, Stäbchen oder Kugeln – es sind dieselben Materialien, mit denen Kinder im Kinderhaus spielen und mit denen sie die ersten Rechenschritte machen. Es gibt also keinerlei Schwellenangst vor der ersten Mathematik-Stunde. Das Material ist vertraut und begleitet zuverlässig das erste Plusnehmen oder Malnehmen. Außerdem ist das Material greifbar. Die Sinne rechnen mit. Zahlenmengen werden konkret dargestellt und bleiben nicht im abstrakten Raum hängen.

Spindelkasten

 

2. Montessori-Mathematik ist überprüfbar

Bei den ersten Mathematik-Materialien werden Zahlen als Mengen dargestellt. Dadurch erhält das Kind die Möglichkeit, nachzuzählen und so das Ergebnis zu kontrollieren. Das Kind wird ermächtigt, sich selbst zu vergewissern, dass alles seine Richtigkeit hat. Das schenkt Sicherheit und Selbstvertrauen.

Divisionsbrett

Divisionsbrett

3. Montessori-Mathematik hat einen spielerischen Zugang

Dasselbe Material, mit dem im Kinderhaus gespielt wird, dient Kindern im Vorschulbereich als Rechenmaterial. Ein Montessorikind kennt also keinen Unterschied zwischen Spiel und Lernen. Maria Montessori sagt: „Spiel ist die Arbeit des Kindes.“ Im Spiel lässt sich die Welt erfahren, erforschen und entdecken. Wenn dabei das Kind Eigeninitiative ergreifen kann, wird es sich mit seinem ganzen geistigen Potential einbringen und entsprechend erfolgreich sein.

Kleiner, Größer, Gleich mit dem Krokodil Kasimir

Kleiner, Größer, Gleich mit dem Krokodil Kasimir

4. Montessori-Mathematik hat meistens eine Selbstkontrolle

Für das selbstständige Arbeiten ist eine Selbstkontrolle unerlässlich. Das Kind braucht keine zweite Person, die über seine Arbeit urteilt. Es kann unabhängig seine Ergebnisse mit den Lösungen vergleichen und so zu einer realistischen Selbsteinschätzung gelangen.

Zählbretter - Ziffern und Zählen mit Freude kennenlernenZählbretter

 

5. Montessori-Mathematik gibt Informationen oft doppelt bis dreifach weiter

Um den Kindern beim Erlernen eines neuen Lerninhalts optimale Sicherheit zu bieten, liefert Montessori-Mathematik-Material eine Information oft zwei- oder dreifach. Nehmen wir ein gelbes Rechenstäbchen als Beispiel. Es ist 4 Zentimeter lang. Es ist gelb. Und es hat vier durch Rillen abgetrennte Segmente. Je nach Wissensstand oder Vorliebe kann das Kind schnellstmöglich die notwendige Information herauslesen.

Montessori Rechenstäbchen mit Rillen aus Holz in den Montessori-Farben

Rechenstäbchen

 

6. Ein Montessori-Mathematik-Material bietet verschiedene Lernniveaus an

Manche Montessori-Materialien werden durchgehend vom Kinderhaus an bis hoch in die Sekundarstufe verwendet. So können die Kinder im Kinderhaus den Binomischen Würfel auf Grund seiner Farbgebung bereits mühelos zusammenbauen. In der Sekundarstufe können damit Formeln aus der Algebra veranschaulicht werden. Die Kinder lernen wesentlich leichter, wenn ihnen das Material bereits bekannt vorkommt.

Binomischer Würfel

Binomischer Würfel

7. Montessori-Mathematik ist überwiegend selbsterklärend.

Mit dem Montessori-Mathematik-Material können Lerninhalte selbständig erarbeitet und erforscht werden. Es ist nicht der Lehrer, der neuen Lernstoff an der Tafel erklärt, sondern ein Material, das entweder in einer Darbietung vorgestellt wird oder auf eigene Faust vom Kind untersucht wird. 

3x3 Geobrett mit Aufgabenkarten und Legevorlagen

 

3.3 Geobrett mit Aufgaben

Auch Montessorikinder brauchen Pädagogen, die sie auf diesem spannenden Weg begleiten. Allein die Initiative liegt beim Kind. Die vorbereitete Umgebung macht Angebote, die es im eigenen Tempo annehmen kann. Die Lehrerin ist dabei von der Lernvermittlerin zur Lernbegleiterin geworden.

Autorin: Marie Laschitz      Bildnachweis: Shutterstock/Tetiana Lynnyk

 

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