Jeden Tag hören wir neue Corona-Bestimmungen und tuen alles, um sie einzuhalten. Doch ist die Vermeidung von Krankheit wirklich genug Vorsorge in einer Krise von solchem Ausmaß? Was ist mit den seelischen Bedürfnissen unserer Kinder und von uns selbst?                               
 Die Salutogenese zeigt, was Menschen gesund erhält, auch unter schwierigen Umständen. Was hat die Gesundheitslehre herausgefunden und wie hilft es uns in unserem Alltag?

Der amerikanisch-israelische Gesundheitswissenschaftler Aaron Antonovsky hat mit seiner Salutogenese einen ganzheitlichen Ansatz geschaffen, wie wir auch unter widrigen Umständen gesund bleiben können. "Salus" heißt "Heil" auf Lateinisch und "genesis" auf Griechisch die "Entstehung". Antonovsky hat drei Faktoren herausgefunden, die für die Gesundheit eines Menschen ganz wesentlich sind:

• Verstehbarkeit
• Machbarkeit
• Sinnhaftigkeit

Alle drei Komponenten zusammen nennt er das Kohärenzgefühl. Es bedeutet, dass Menschen der tiefen Überzeugung sind, dass ihr Leben verstehbar, bewältigbar und sinnvoll ist. Diese Menschen haben sogar nach traumatischen Ereignissen weniger Stresssymptome als Menschen mit derselben Erfahrung, die nicht über das Kohärenzgefühl verfügen.

Antonovsky begreift den Menschen als jemanden, der sich aktiv zwischen den Polen Krankheit und Gesundheit bewegt. Er ist also nicht einfach nur krank oder gesund, sondern er ist auch mittverantwortlich, in welche Richtung er sich bewegt.

Die Salutogenese ist ressourcenorientiert und fragt, wie die gesunden Anteile eines Menschen gefördert werden können. 

Darin ist sie der Montessoripädagogik sehr ähnlich. Auch sie setzt auf die Kompetenzen der Kinder und die Stärkung ihrer Fähigkeiten.

Die drei Komponenten des Kohärenzgefühls finden sich in der Montessoripädagogik wieder:

• Verstehbarkeit ist das Prinzip, z.B. die Multiplikation mit Hilfe des Multiplikationsbretts wirklich zu begreifen und nich nur auswendig zu lernen oder anzuwenden.
• Machbarkeit, Selbstwirksamkeit ist die Grunderfahrung von Montessorischülern, die im eigenen Tempo Materialien beherrschen lernen dürfen
• Sinnhaftigkeit war Maria Montessori besonders wichtig. Sie sieh den Menschen eigebettet in eine kosmische Ordnung, was ihm Sinn und Bedeutung gibt. 

Bestimmt haben wir nicht voll und ganz unser Schicksal in der Hand. Aber wir sind Menschen, deren Körper, Seele und Geist eng zusammenspielen. Ein positiver Gedanke kann in der Realität schon viel Positives bewirken.

Das Video zu diesem Blogbeitrag findet ihr hier: 

https://www.youtube.com/watch?v=UngALGMzTG8&t=325s

Bildnachweis: Shutterstock/Da Antipina                                                Autorin: Marie Laschitz