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5 Tipps für eine stressfreie Weihnachtsbäckerei

29 Nov, 2022

5 Tipps für eine stressfreie Weihnachtsbäckerei

Mit sehr jungen Kindern ist das weihnachtliche Plätzchenbacken besonders schön, aber manchmal auch besonders herausfordernd. Aus diesem Grund möchten wir heute 5 Montessori-inspirierte Tipps für eine stressfreie Weihnachtsbäckerei mit Ihnen teilen, damit dieses vorweihnachtliche Ritual schön, entspannt und möglichst so wird, wie Sie es sich wünschen.

1. Hunger lässt den Stresspegel steigen

Wählen Sie grundsätzlich einen Zeitpunkt für das Plätzchenbacken aus, zu dem alle Beteiligten (auch Sie) ausgeruht und gesättigt sind. Das ist eine ideale Voraussetzung, um in einer Tätigkeit aufzugehen

2. Etappenziele

Gerade bei Klein- und Kindergartenkindern sind Ausdauer und Durchhaltevermögen noch nicht sehr ausgereift. Deshalb möchten wir Ihnen als zweiten Tipp empfehlen, das Backen der Plätzchen auf mehrere Tage zu verteilen. Beispiel: Tag 1 Ausstechen und Backen der Plätzchen, Tag 2 Verzieren der Plätzchen. Und wenn es Ihnen wirklich „nur“ um die Tätigkeit an sich geht, Freude beim Plätzchenbacken mit Ihrem Kind zu erleben, reduzieren Sie die übliche Teigmenge: Auch wenn Sie hinterher nur eine kleine Plätzchendose füllen, können Sie schöne Kindheitserinnerungen zaubern. Vielleicht sogar viel mehr, als wenn das Backen 2-3 Stunden andauert und das nachlassende Interesse Ihres Kindes Stress und deshalb Zeitdruck verursacht.

3. Vorbereitete Umgebung

Die so genannte „vorbereitete Umgebung“ nach Maria Montessori ist fester Bestandteil ihrer Pädagogik, des Montessori-Kinderhauses und inzwischen auch immer mehr des Montessori-Zuhauses. Für das Plätzchenbacken kann die vorbereitete Umgebung so aussehen, dass Sie als Eltern einen Arbeitsplatz so herrichten, dass Ihr Kind möglichst frei und selbstständig arbeiten kann, z.B. innerhalb eines frei geräumten und gesäuberten Teiles der Küchenarbeitsplatte. Um diese sicher und bequem zu erreichen, empfiehlt sich unser Learningtower, von dem viele von Ihnen schwärmen. Vielen Dank an dieser Stelle! Weil eine zu große Auswahl z. B. an Ausstechförmchen sehr junge Kinder überfordern kann, empfiehlt es sich zudem, am Arbeitsplatz des Kindes nur 2, 3 oder 4 verschiedene Ausstechförmchen bereitzuhalten. Welches Küchenwerkzeug auf welche Weise grundsätzlich schon für kleine Kinderhände geeignet ist, erfahren Sie im neuen Praxis-Buch „Selbstwirksam in der frühen Kindheit“.

4. Zeit für die Sinne

Effizienz ist für das kindliche Wesen ein Fremdwort. Anstatt möglichst viele Plätzchen in möglichst kurzer Zeit zu backen, ist der Plätzchen-Back-Weg an sich das kindliche Ziel. Planen Sie deshalb unbedingt Zeit für sinnliche Erfahrungen ein (auch für Sie selbst?), für das Probieren, Entdecken und Experimentieren. Und lassen Sie sich Zeit zum Beobachten und Zurücklehnen: „Mag mein Kind den Teig anfassen?“, „Was bereitet ihm besondere Freude?“, „Was wäre wohl für das nächste Mal eine schöne (Teil-) Aufgabe, die mein Kind übernehmen kann?“.

5. Perfektionismus mag keine Plätzchen

Und der allerletzte Impuls, den wir Ihnen mit auf den Weg geben möchten, kommt von Herzen. Seien Sie sich sicher, dass der Perfektionismus keine Weihnachtsbäckerei mag, denn: wo (kleine) Kinder arbeiten, wird ganz bestimmt der Boden schmutzig, und auch die Kleidung, und manchmal auch die Küchenfronten. Diese Spuren sind Zeichen dafür, dass ein Kind mitmachen durfte. Und wenn Sie im Anschluss an Ihre Weihnachtsbäckerei das Chaos betrachten, klopfen Sie sich liebevoll auf die Schulter: Sie helfen gerade einem kleinen Menschen dabei, vieles selbst zu tun.

Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht Ihnen von Herzen

Ihr Team von Montessori-Lernwelten

Autorin: Silvia Löwenstein