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Montessori Pädagogik

Mit Montessori einen Platz in der Gesellschaft finden

13 Jun, 2022

Mit Montessori einen Platz in der Gesellschaft finden

Wenn eine Gemeinschaft im Kleinen funktioniert, dann ist das ein gutes Vorbild für eine große Gesellschaft – für DIE Gesellschaft. Ein Montessori-Klassenzimmer kann so ein Vorbild sein, und die Erziehung nach Montessori gibt Kindern alles Wichtige mit, um später den richtigen Platz im Leben zu finden.

 

Sobald die kleine Ina ihre Schule betritt, macht sie sich jedes Mal bewusst, dass hier in diesem kleinen Kosmos bestimmte Regeln gelten. Vor dem Klassenzimmer hängt sie ihre Jacke auf, tauscht die Straßenschuhe gegen Hausschuhe, nimmt ihre Schultasche und geht ins Klassenzimmer zu ihrem Sitzplatz. Auch der Tag folgt einem strikten Plan, ist in Schulstunden aufgeteilt, die unterschiedlich ablaufen. Mal gibt es gemeinsamen Unterricht, mal wird musiziert oder gebastelt, mal ist Freiarbeit angesagt. Und immer gilt ein gewisses Regelgefüge: Schon der Umgang mit den Lernmaterialien folgt ganz bestimmten Vorgaben. Alle Gegenstände haben ihren festen Platz, werden – vorausgesetzt, sie sind gerade frei – zum Arbeiten auf einen Teppich gebracht und später ordentlich zurückgestellt.

Durch diese Art(en) des Unterrichts und in ihrer Schulklasse lernt Ina, sich in einem sozialen Gefüge mit Altersmischung nach bestimmten Regeln zu verhalten, rücksichtsvoll zu sein und die Wünsche der anderen zu respektieren. Nur so kann es funktionieren, in Gesellschaft zu lernen – was Ina liebt, genau wie viele andere Kinder.

Neben diesen Aspekten der sogenannten sozialen Erziehung spielt auch die kosmische Erziehung in der Montessori-Pädagogik eine entscheidende Rolle. Hier wird die Verantwortung für den ganzen Kosmos gelehrt und dass man sich mit der Umwelt positiv verbinden, in Frieden leben soll. Maria Montessori sprach davon, mit dieser stark wertegeprägten Erziehung „den verantwortlichen Menschen vorzubereiten“, der bewusste Entscheidungen trifft und in der Lage ist, Selbstkontrolle zu üben.

Dank dieser Skillsets (wie man sie heute nennt) sind Montessori-Kinder in der Lage, ihr Potenzial in Einklang mit ihrer Umgebung abzurufen. Kein Wunder, dass der Montessori-Pädagogik ein paar Berühmtheiten entsprungen sind: Schon Anne Frank erlernte ihre schöne Handschrift, die wir aus ihrem Tagebuch kennen, in einer Montessorischule – die übrigens später nach ihr benannt wurde. Auch der Schriftsteller Gabriel García Márquez ging (freilich in Kolumbien) auf eine Montessorischule. Sein Faible für bunte Farben und Muster fanden beim Künstler Friedensreich Hundertwasser in einer Wiener Montessorischule ihren Ursprung. Larry Page und Sergey Brin, die beiden Gründer von Google, waren Montessorischüler, auch Jeff Bezos, der Amazon-Gründer. Die Schauspielerin Heike Makatsch besuchte genau wie angeblich ihr Kollege George Clooney eine Montessorischule. 

Da es nicht nur Überflieger geben kann, möchte ich erwähnen, dass ich persönlich viele Menschen kenne, die mit Montessori-Pädagogik ihre ersten Schritte ins Leben getan haben und davon noch heute profitieren. Und dazu zähle ich mich auch. Sie sich auch?

Mit dieser besonderen Pädagogik lernt man meiner Meinung nach zwei Dinge extrem gut: volle Konzentration auf eine Sache und die Freude am Lernen. Dazu kommt der respektvolle Umgang mit der Welt und den Mitmenschen und ihren Bedürfnissen. Diese Fähigkeiten sind für unsere große Gesellschaft von unschätzbarem Wert und erleichtern es allen Montessorischülern, den für sie genau passenden Platz im Leben zu finden.

                  Bildnachweis: Shutterstock/Natalia Lebedinskaia       Autorin: Veronika Weiss

Maria Montessori