Lesen ist wohl eine der wichtigsten Fähigkeiten, die wir im Laufe unseres Lebens erlernen. Obwohl in unserem Computerzeitalter auch die visuellen und auditiven Medien eine große Rolle spielen, ist die Fähigkeit, Buchststaben zu sinnvollen Worten und Sätzen zusammenzusetzen, unerlässlich. Kein Vertrag, keine Rechnung und überhaupt keine schriftliche Mitteilung lesen zu können, das ist kaum vorstellbar. Und doch gibt es in Deutschland noch immer etwa 6 Millionen Analphabeten, die von einem normal funktionierenden Alltag nahezu ausgeschlossen sind.
Leider kann für viele Kinder kann das Lesenlernen eine echte Herausforderung darstellen. Es gibt mehrere Lesestörungen, von denen die Legasthenie wohl die bekannteste ist. Die betroffenen Kinder haben länger als andere Kinder Probleme mit der Lautverschmelzung. Buchstaben werden nur als Einzellaute gelesen, sie lesen sehr langssam, verlieren beim Lesen häufig die Zeile, Vertauschen Silben und Buchstaben und schaffen es nur schwer, die Information eines Textes aufzunehmen und wiederzugeben.
Es gibt jedoch eine Menge Tipps, Tricks und Materialien, um Kindern das Lesen zu erleichtern. Wenn wir sehen, mit welcher Begeisterung ältere Kinder in den phantastischen Welten von Büchern versinken, wissen wir, das es all die Mühe wert war. Diese sieben Tipps sollen ihren Kindern den Leseanfang erleichtern und ihre Freude an der Literatur wecken:
Mit den Beweglichen Buchstaben und der dazugehörigen Legematte von den Montessori Lernwelten lassen sich gleich mehrere Tipps umsetzen:
-Für einen Leseanfänger sieht ein Lesetext etwa so aus wie für uns ein Papyrus voller Hieroglyphen. Wenn wir Wörter aber Buchstabe für Buchstabe aufbauen, kann das Kind Schritt halten und sich Wort für Wort erschließen.glicht es, sich auf jeden einzelnen Buchstaben zu konzentrieren und so das Wort Stück für Stück zu erkennen.
-Um die einzelnen Buchstaben leichter zu erkennen, hilft eine Struktur. Deshalb sind bei den Beweglichen Buchstaben die Konsonanten rot und die Vokale blau dargestellt.
-Mit der linierten Legematte kann das Kind außerdem Buchstaben mit einer Ober- oder Unterlänge klar erkennen. Das ist ein weiteres wichtiges Strukturierungselement der Schrift.
-Für alle Lege-Buchstaben gilt: Die Buchstaben sollen so gerade wie möglich gelegt werden. Nur dann kann das Kind den Buchstaben schnell wiedererkennen.
-Lesen Lernen funktioniert durch Wiedererkennung. Der einzelnen Buchstaben, aber auch von Silben oder Buchstabenkombinationen. Buchstaben werden also sinnvoll gruppiert, um sie schneller erfassen zu können
-Lesen Lernen gelingt nie ohne Sprechen. Je deutlicher ein Pädagoge ein Wort oder einen Satz vorliest, umso leichter fällt es dem Kind, daraufhin selbst laut vorzulesen. Beim lauten Aussprechen wird der Zusammenhang von Buchstabe und Laut verdeutlicht.
-Die Beweglichen Buchstaben können auch in Kombination mit Gegenständen verwendet werden. So kann zum Beispiel das Sofa, der Tisch oder die Lampe benannt werden. Die Kombination aus dem Wort und dem konkreten Gegenstand verfestigt die Wörter im Gehirn des Kindes.
Sie sehen, wie viele didaktische Ziele hier mit einem einzigen Material abgedeckt werden. Und das ist noch längst nicht alles. Sicherlich fallen ihnen noch viele tolle Spiele mit den Beweglichen Buchstaben oder anderen Lese-Materialien ein. Und bitte denken sie daran: Montessori heißt, das Kind in seinem Tempo lernen lassen. Zuviel Druck erreicht oft das Gegenteil. Auch wenn es einmal länger dauert - ein Kind, das gerne liest, ist etwas Wunderbares!
Autorin: Marie Laschitz Bildnachweis: Shutterstock/Evgeny Atamanenko