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Kosmologie

Kann Kosmische Erziehung eine Perspektive für unsere Zukunft sein?

2 Jun, 2023

Kann Kosmische Erziehung eine Perspektive für unsere Zukunft sein?

Kosmisches Weltbild und Moderne

Das Konzept der Kosmischen Erziehung von Maria Montessori ist über 100 Jahre alt und trotzdem gibt es Antworten auf die brennenden Fragen unserer Zeit. Die Zerbrechlichkeit unserer modernen Zivilisation ist uns bewusster denn je. Der Klimawandel, Hunger und Armut, Kriege, Umweltzerstörung, die Pandemie und vieles mehr bringen die Menschheit an ihre Grenzen. 

Maria Montessori hätte wohl all diese drängenden Probleme als ein einziges Problem gesehen – den vollkommenen Verlust unseres Kosmischen Bewusstseins. Weil sich der Mensch nicht mehr als Teil eines Ganzen erfährt, zerstört er mit seinem abgetrennten, selbstbezogenen Denken und Handeln die Erde. 

Die Natur ist also gut, der Mensch ist es nicht?

Sicherlich kann man nicht unreflektiert von einer vollkommenen Schöpfung sprechen. Zumindest aus der Perspektive eines einzelnen Lebewesens kann die Schöpfung äußerst grausam sein. Und doch gibt es so etwas wie einen großen, wunderbaren Plan. Betrachtet man die Natur in ihrer Gesamtheit, trägt sie ein unfassbar erfolgreiches Überlebensgen in sich. Wir Menschen werden vielleicht unsere Spezies vernichten, Flora und Fauna aber werden früher oder später wieder die Erde besiedeln und eine neue Generation Leben hervorbringen.

Wie aber kann das Kosmische Weltbild Orientierung und Hoffnung bringen in unserer krisengeschüttelten Zeit? Folgende Punkte machen einen entscheidenden Unterschied. Orientieren wir unser Leben nach ihnen, haben wir nicht nur ein besseres Leben. Die Erde hat durch unser Kosmisches Denken auch eine bessere Chance, zu überleben. Falls sie glauben, dass ihr Verhalten keinen Unterschied macht, sei der Dalai Lama zitiert:

“Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.”

Teil des Ganzen

Wer sich als Teil des Ganzen sieht, fühlt sich mit Allem verbunden. Er handelt nicht aus egoistischen Motiven, sondern auch für die anderen. Er denkt über die Konsequenzen seines Handelns nach und berücksichtigt die Interessen von Mensch, Tier und Pflanze.

 

Verantwortung

Menschen, die sich als Teil des Kosmos erleben, empfinden Verantwortung nicht nur für die eigene Familie, sondern für alle Lebewesen. Sie engagieren sich auch für Dinge, von denen sie nicht profitieren. Sie geben, wo sie nichts zurückbekommen. Sie sorgen sich um die Erde.

 

Schutz des Lebens

Wer begreift, wie kostbar und staunenswert jede Art von Leben ist, kann nicht anders, als alle Lebewesen zu schützen. Das muss nicht zwingend zu einer vegetarischen Lebensweise führen, aber zu einem bewussten Umgang mit Nahrung. Regional, saisonal und kosmisch gehen wunderbar zusammen.

 

Liebe zum Leben

Was man liebt, möchte man auch pflegen und schützen. Wie schön, wenn dieses Gefühl nicht auf Familie und Freunde beschränkt bleibt, sondern alle von der liebevollen Haltung eines Menschen profitieren. „Haltung“ bedeutet ja, dass es sich um eine innere Eigenschaft handelt, die unabhängig von einer äußeren Situation ist. Solche Menschen machen die Welt  ein wenig besser.

 

Weitblick

Der Kosmische Blick reicht weit hinein ins Universum, spekuliert über seine Entstehung und wagt Prognosen für die Zukunft. Er vermittelt uns, wie winzig wir kleine Erdenbewohner sind und erinnert uns an die eigene Vergänglichkeit. Dadurch wird vieles an täglichen Sorgen und Problemen relativiert und der Blick geht über den Tellerrand. So werden innovative Projekte entwickelt, die unsere Zukunft verbessern können.

 

Autorin: Marie Laschitz             Bildnachweis: Shutterstock/zoff

 

 

Maria Montessori