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Montessori Pädagogik

Inklusion bei Montessori

6 Feb, 2019

Inklusion bei Montessori

Der Gedanke der Inklusion wurde in der Zeit von Maria Montessori in der Pädagogik noch nicht umgesetzt. Zu sehr in Klassen und Schubladen unterteilt war die damalige Gesellschaft. Erst in unserer Zeit wird Integration oder, noch radikaler, Inklusion, überwiegend von Montessori Einrichtungen erfolgreich verwirklicht. Allerdings hat Maria Montessori genau dazu vor über 100 Jahren den Grundstein gelegt.

Die angehende Ärztin war erschüttert zu sehen, wie in der damaligen Zeit geistig zurückgebliebene Kinder in den Heimen behandelt wurden. Ohne jedes Spielzeug, ohne eine geistige Anregung und ohne emotionale Zuwendung fristeten diese Kinder in den Heimen ein trostloses Dasein. Maria Montessori begriff, dass jedes Kind, egal wie schwer beeinträchtigt es auch sein mag, Zuwendung, Spiel und Anregung braucht. Sie war der festen Überzeugung, dass absolut jedes Kind etwas lernen könne.

Und sie erkannte, dass es allen nützt, wenn stärkere und schwächere Kinder zusammenleben und lernen dürfen.

 

„Der Weg, auf dem die Schwachen sich Stärken,

ist der gleiche wie der,

auf dem die Starken sich vervollkommnen.“

                                            Maria Montessori

 

Das ganzheitliche Menschenbild Maria Montessoris beurteilt den Menschen nicht nur nach seinen kognitiven Fähigkeiten und Kompetenzen, sondern setzt den Focus vielmehr auf sein individuelles Erleben.

In vielen Integrationsgruppen oder -klassen sind die sogenannten I-Kinder besonders beliebt und stehen oft im Mittelpunkt. Der Lernprozess bei den „fitten“ Kindern ist enorm. Dank ihrer gehandicapten Mitschüler lernen sie sozial Kompetenzen, über die die Erwachsenen oft nur staunen können. Sie übernehmen Verantwortung und lernen sich, in andere Kinder einzufühlen.

Natürlich ist die Debatte, ob Integration das bessere Konzept ist als ein heilpädagogisches Setting, durchaus berechtigt. Sicher ist, dass die Integration mit dem zunehmenden Alter der Kinder oder Jugendlichen nicht unbedingt leichter wird.

Peergroups sind gerne unter sich, und spätestens in der Pubertät gehen Jugendliche mit und ohne Handicap oft lieber getrennte Wege.

Letzten Endes zählt natürlich, wie integrativ unsere Gesellschaft ist.

Das Anders Sein positiv besetzen, darum geht es. Oder, wie der frühere Bundespräsident Richard Weizäcker es ausdrückte:

                                                               „Es ist normal, verschieden zu sein.“

                                                                                                                                                                                Marie Laschitz

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