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Montessori Pädagogik

Gedächtnis fördern mit Montessori

16 Jan, 2018

Gedächtnis fördern mit Montessori

Die rasante Entwicklung der digitalen Medien trägt nicht gerade dazu bei, dass das Gedächtnis von Kindern und Jugendlichen adäquat geschult und gefördert wird. Wissen ist jederzeit abrufbar geworden, warum also mühsam etwas auswendig lernen? Zudem bietet die moderne Unterhaltungsindustrie wirklich alles, um uns zu zerstreuen und von den eigenen Denkprozessen und Gedächtnisleistungen abzulenken.

 

Dem versucht die zeitgenössische Pädagogik entgegen zu wirken. Unser Gedächtnis macht uns schließlich aus. Ohne Erinnerung besitzen wir auch keine Identität. Und ohne Wissen von der Welt, dass in unserem Gedächtnis fest verankert und jederzeit verfügbar ist, verarmt auch unsere Persönlichkeit zunehmend. Da nützen alle Datenbanken dieser Erde wenig.

 

Auch ist es wichtig, die prägenden ersten Jahre der menschlichen Entwicklung zur Förderung des Gedächtnisses zu nutzen. Kinder sind besonders in der Grundschulzeit zu herausragenden Gedächtnisleistungen in der Lage. Kaum ein Erwachsener ist z.B. in der Lage, Kinder beim Memory-Spielen zu besiegen.

 

Zur Aktivierung und Reaktivierung von Gedächtnisleistungen bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei älteren Menschen, die bereits unter Gedächtnisverlust leiden, wird gerne geeignetes Montessori-Material eingesetzt:

 

1. Sinnesmaterial

 

  • Das Fühlmemo mit 10 Einsätzen verfügt über 10 Holzzylinder mit verschiedenen Oberflächen, die sowohl optisch als auch haptisch zu unterscheiden sind. Auf einem Holzbrett sind Vertiefungen mit denselben Oberflächen angebracht. Mit verbundenen Augen sollen die Zylinder nun richtig zugeordnet werden.

 

  • Mit den Farbtäfelchen können Farbnuancen wahrgenommen, gemerkt und wieder erkannt werden. Je differenzierte die Farbtöne, desto schwieriger wird die Übung.

 

 

2. Geographie

 

  • Im Bereich Geographie eignen sich sämtliche Puzzlekarten undSteckkarten des Montessori-Materials. Mit den dazugehörigen Arbeitskarteien lassen sich Wissensstand und Gedächtnis gut überprüfen und trainieren.

 

3. Kosmische Erziehung

 

  • Eine wesentliche Gedächtnisstütze ist auch der Kalender. Das richtige Datum zu wissen, dient der Orientierung und zeitlichen Einordnung, was wiederum das Gedächtnis anregt (z.B. "Wann habe ich Geburtstag?").

 

  • Ein sehr schönes Material, um das Gedächtnis zu schulen, stellen die verschiedenen Montessori-Ketten dar. Die Stundenkette, die Tageskette, die Monatskette und die Jahreskette veranschaulichen jeweils einen bestimmten Zeitraum, so dass sie Orientierung bieten und das Erinnerungsvermögen aktivieren.

 

 

Darüber hinaus kann das Gedächtnis vielseitig und unterhaltsam mit dem Sparpacket "Knobelkünstler" trainiert werden. Dieses Set ist ab dem Grundschulalter geeignet und reicht von Drudeln und 3 D-Rätseln über Tangram und Schachbrettpuzzle bis hin zu Sudokus und Buchstabenmännchen.

 

 

 

Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, mit Hilfe des Montessori-Materials die grauen Zellen zu Höchstleistungen anzuregen.

 

 

Im Unterricht gibt es einige weitere Faktoren, die Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung der Schüler unterstützen:

 

Die 3-Stufen-Lektion - In den drei Stufen "Benennen - Wiedererkennen - Beherrschen" lernen die Kinder, sich die Namen neuer Gegenstände oder Sinneseindrücke einzuprägen. Im 1. Schritt benennt der Pädagoge diese, im 2. Schritt lernt das Kind, sie wieder zu erkennen und im 3. Schritt kann es selbst die neuen Dinge richtig benennen.

 

Auch ein klar strukturiertes und ansprechendes Klassenzimmer, eine entspannte Arbeitsatmosphäre und nicht zuletzt ein vertrauensvoller Umgang miteinander sind wertvolle Gedächtnishilfen. Unser Gehirn funktioniert nicht unabhängig von der Umgebung. Wenn dem Schüler die Angst genommen wird und er durch den Pädagogen das Zutrauen in seine Fähigkeiten spürt, ist das vielleicht die effektivste Form, dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.

Autorin: Marie Laschitz